Wir haben für Sie als Uhren- und Schmuckliebhaber einige nützliche und wissenswerte Informationen zu den gängigsten Materialien und Schmucksteinen aus dem Schmuckfachhandel zusammengetragen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht.
Rubin
Der Rubin gehört zur Korund-Gruppe und hat seinen Namen wegen der roten Farbe (lat. rubens). Farbgebende Substanz ist Chrom, bei bräunlichen Tönen außerdem Eisen. Die rote Farbe ist bei den einzelnen Lagerstätten im allgemeinen etwas verschieden, aber keineswegs geeignet, das Herkunftsland der Steine daraus abzuleiten, denn bei jedem Vorkommen gibt es auch andersgetönte Farben. Einzig bedeutende Lagerstätten gibt es in Birma, Thailand, Ceylon und Tansania. Mit der Mohshärte 9 ist der Rubin nach dem Diamant das härteste Mineral, wenn auch nur 1/140 so hart ist wie jener. Der Rubin gehört zu den teuersten Edelsteinen, denn große Rubine sind seltener als vergleichbare Diamanten.
Saphir
Der Saphir (griechisch „blau) und gehört ebenso wie der Rubin zur Korund-Gruppe und hat eine Mohshärte von 9. Die verschiedenen Farben des Saphirs werden heute durch ein qualifizierendes Wort gekennzeichnet, z.B. grüner Saphir, gelber Saphir oder orangegelber Saphir benannt als Padparadscha. Der Name Saphir ohne Zusatz meint immer nur den blauen Korund. Farbgebende Substanz sind beim blauen Saphir Eisen und Titan, beim violetten Vanadium. Ein geringer Eisengehalt bewirkt die gelben und grünen Töne, Chrom rosa Farben. Am meisten geschätzt ist ein reines Kornblumenblau. Die gegenwärtig wirtschaftlich bedeutenden Saphir-Lagerstätten liegen in Australien, Birma, Ceylon und Thailand.
Smaragd
Der Name Smaragd kommt aus dem Griechischen (smaragdos), geht aber vielleicht auf Persisch oder Altindisch zurück. Er bedeutet „grüner Stein“. Der Smaragd gehört zur Beryll-Gruppe und gilt als Edelster in dieser Runde. Sein Grün ist so unvergleichbar, dass man diesen Farbton eigenständig als „Smaragdgrün“ (auch außerhalb der Mineralienkunde) bezeichnet. Farbgebende Substanz ist Chrom, mitunter Vanadium. Gegen Licht und Hitze ist die Farbe sehr beständig, sie wird erst bei 700 – 800 Grad Celsius verändert.
Oft ist der Smaragd getrübt durch irgendwelche Einschlüsse (Flüssigkeiten, Gasblasen, Heilungsrisse, andere Kristalle). Diese gelten nicht unbedingt als Fehler, wenn sie keinen zu großen Anteil haben, sondern sind ein Nachweis für die Echtheit des Steines gegenüber Synthesen und anderen Imitationen. Der Fachmann bezeichnet sie als „Jardin“ (frz. „Garten“). Am begehrtesten ist ein tiefes Grün, das selbst mit Einschlüssen wertvoller ist als eine blasse und nahezu lupenreine Qualität. Der Smaragd hat eine Mohshärte von 7,5 – 8. Eine gewisse Sprödigkeit in Verbindung mit häufig auftretenden Spannungsrissen machen den Smaragd aber druckempfindlich und mahnt zur Vorsicht beim Erhitzen. Die bedeutendsten Lagerstätten gibt es in Kolumbien, aber auch im nördlichen Transvaal/Südafrika und Simbawe werden Smaragde mit modernen Methoden und großem Maschineneinsatz gewonnen.
Opal
Bei den Opalen (Name altindisch „Stein“) unterscheiden wir drei Gruppen: die schillernden Edelopale, die gelbroten Feueropale und die weit verbreiteten Gemeinen Opale (Gewöhnliche Opale).
Edelopal
Das besondere an diesen Edelsteinen ist ihr „Opalisieren“, ein regenbogenartiger Schiller, der sich je nach Blickwinkel verändert. Zwei Gruppen lassen sich unter den Edelopalen unterscheiden: die mit weißer oder heller Grundfarbe ausgestatteten Weißen Opale und die selteneren Schwarzen Opale. Ihre Grundfarbe ist dunkelgrau, dunkelblau, dunkelgrün oder grauschwarz. Tiefes Schwarz ist ganz selten. Opal enthält immer etwas Wasser, der Gehalt schwankt zwischen wenigen und 30%. Mit der Zeit kann der Stein sein Wasser verlieren, dadurch rissig werden und sein Opalisieren vermindern. Durch Lagern in feuchter Watte wird Altern verhindert und das Farbenspiel erhöht. Opal ist gegen Druck und Stoß sowie gegen Säuren und Laugen empfindlich.
Feueropal
Benannt nach der orangen Farbe. Zeigt kein Opalisieren; meist milchig trüb. Beste Qualitäten sind klar durchsichtig. Gegen jede Art der Beanspruchung empfindlich.
Gemeiner Opal (Gewöhnlicher Opal)
Meist undurchsichtig, ohne Farbenspiel, weit verbreitet.
Opal-Tripletten
Dieses ist ein aus drei Teilen sorgfältig zusammengefügter Stein. Die Mittelschicht besteht aus Opal, die schützende Oberschicht aus hartem Edelstein (Bergkristall), das Unterteil aus Chalcedon (Onix). Häufig verarbeitet.
Turmalin
Kein Edelstein zeigt solchen Farbenreichtum wie Turmalin. Von den Holländern erst 1703 eingeführt, bezeichneten sie diesen neuen Stein mit einem singhalesischen Wort, dessen Grundbedeutung unbekannt geblieben ist, als „turamali“. Einfarbige Turmaline sind recht selten. Meist gibt es am gleichen Kristall unterschiedliche Töne oder auch verschiedene Farben. Auf Grund des großen Farbenreichtums besteht eine starke Verwechslungsmöglichkeit mit vielen Edelsteinen. Die Mohshärte des Turmalins liegt bei 7-7,5.
Aquamarin
Der Aquamarin gehört wie der Smaragd zur Beryll-Gruppe. Name (lat. „Wasser des Meeres“) wegen der Meerwasserfarbe. Er gilt als Glücksstein der Seeleute. Der Aquamarin kommt in den Farben hellblau, blau und blaugrün vor, am begehrtesten ist ein tiefes Blau. Farbgebende Substanz ist Eisen. Die Farbverteilung ist gleichmäßiger und Durchsichtigkeit häufiger als bei Smaragd. Aquamarin-Lagerstätten in allen Kontinenten, am bedeutendsten die Vorkommen von Brasilien und Madagaskar.
Die Mohshärte des Aquamarin liegt bei 7,5 – 8.
Ritzhärteskala
Unter Härte versteht man bei Mineralien und Edelsteinen einmal die Ritzhärte, dann die Schleifhärte. Die Ritzhärteprüfung geht auf den Wiener Mineralogen Friedrich Mohs (1773-1839) zurück. Er definierte die Ritzhärte als den Widerstand, den ein Mineral beim Ritzen mit einem spitzen Probiergegenstand entgegensetzt. Mohs wählte 10 verschieden harte Mineralien als Vergleichsstücke und gab ihnen die Grade von 1 bis 10. Jedes in dieser Reihenfolge eingestufte Mineral ritzt das vorhergehende und wird selbst vom nachfolgenden geritzt.. Gleich harte Mineralien ritzen sich nicht.
Durch vergleichende Anwendung dieser Mohsschen Härteskala lässt sich die Härte (Mohshärte) eines jeden Edelsteins bestimmen. Steine der Ritzhärte 1 und 2 gelten als weich, jene der Grade 3 bis 6 als mittelhart und die über 6 als hart. Bei den Mineralien mit der Mohshärte 8 bis 10 spricht man auch von Edelsteinhärten. Zur Bestimmung von Edelsteinen spielte die Ritzhärte früher, als die optischen Untersuchungsmethoden noch nicht so entwickelt waren, eine große Rolle. Heute wird die Ritzhärteprüfung im allgemeinen nur bei weniger wertvollen Steinen und von Sammlern durchgeführt. Für eine fachkundige Prüfung ist sie zu ungenau. Für den Edelsteinschleifer wiederum ist die Kenntnis von der verschiedenen Härte (Ritz- wie Schleifhärte) unentbehrlich, denn sie ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit.
Relative und absolute Härteskala
Ritzhärte Vergleichs- Einfache (Mohs) mineral Härteprüfung
1 | Talk | mit Fingernagel schabbar |
2 | Gips | mit Fingernagel ritzbar |
3 | Calcit | mit Kupfermünze ritzbar |
4 | Fluorit | mit Messer leicht ritzbar |
5 | Apatit | mit Messer noch ritzbar |
6 | Orthoklas | mit Stahlfeile ritzbar |
7 | Quarz | ritzt Fensterglas |
8 | Topas | |
9 | Korund | |
10 | Diamant |